München/Addis Ababa (ots) –
Die Stiftung Menschen für Menschen (https://www.menschenfuermenschen.de/) hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Teilen Tigrays und Amharas ein Programm zur Saatguthilfe gestartet. Das erste Mal seit zwei Jahren ist es für nationale und internationale Organisationen wieder möglich, Nothilfemaßnahmen in diesen Regionen umzusetzen. Grund sind Friedensverhandlungen zwischen der Regierung der Demokratischen Bundesrepublik Äthiopien und der Volksbefreiungsfront von Tigray, die im November einen offenen Konflikt beider Parteien beendet hatten.
Eine der ersten Maßnahmen von Menschen für Menschen nach dem Friedensschluss ist die Bereitstellung von 530 Tonnen Saatgut für 6.000 bedürftige Landwirtinnen und Landwirte in 16 Bezirken der Regionen Tigray und Nord-Amhara. Ziel ist, Ernährungssicherheit wieder herzustellen sowie die landwirtschaftliche Produktion zu fördern und wiederzubeleben.
„Die humanitäre Lage in Tigray und den angrenzenden Regionen in Nord-Amhara ist dramatisch. Die Menschen in Tigray waren über zwei Jahre von der Außenwelt abgeschnitten, hatten keine Nahrung, keinen Strom und keine medizinische Versorgung“, erklärt Yilma Taye, Landesrepräsentant von Menschen für Menschen, der gemeinsam mit fünf Mitarbeitern vor Ort war, um die Verteilung des Saatguts und des Düngers zu koordinieren. „Das Fehlen von Saatgut nach zwei Jahren Krieg, in denen die Felder nicht bestellt werden konnten, macht eine Wiederbelebung der Landwirtschaft ohne externe Unterstützung fast unmöglich. Deshalb ist es uns wichtig, mit der verbesserten Saatgutversorgung von besonders schnell wachsenden Getreidesorten die Subsistenzbauern in der Nachkriegszeit zu unterstützen, sodass sie ihre Felder wieder bewirtschaften und möglichst schnell nach der Regenzeit ernten können.“
„Menschen für Menschen führt seit 40 Jahren nachhaltige integrierte Entwicklungsprojekte im ländlichen Raum Äthiopiens durch. Als eine der führenden Nichtregierungsorganisationen in Äthiopien mit über 600 äthiopischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort werden wir unseren Beitrag dazu leisten, die verheerende Situation für die Menschen kurzfristig und nachhaltig zu verbessern. In den nächsten sechs Monaten wird unser Team in Äthiopien weitere vielfältige Maßnahmen einleiten, um den Wiederaufbau zu unterstützen“, so Dr. Sebastian Brandis, Vorstandssprecher der Stiftung Menschen für Menschen.
Darüber hinaus betont er: „Von ebenso zentralerer Bedeutung ist es, dass Deutschland und Europa Äthiopien und Afrika endlich ernst nehmen und mit den Verantwortlichen vor Ort eine zukunftsträchtige Partnerschaft auf Augenhöhe aufbauen. Es ist wichtig, dass wir die Beziehungen mit Äthiopien jetzt stärken. Noch ist das Fenster dafür geöffnet, aber wenn Äthiopien nicht jetzt konsequent als ernsthafter Partner begriffen wird, werden Länder wie China und Russland wie bisher schon die Chancen nutzen und ihre Beziehungen vertiefen. Wir begrüßen daher die Reise der Bundesaußenministerin Annalena Baerbock nach Äthiopien am morgigen Donnerstag, um sich ein Bild der Lage vor Ort zu machen.“
Über Menschen für Menschen
Die Stiftung Menschen für Menschen leistet seit 40 Jahren nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit in Äthiopien. In aktuell zwölf Projektregionen setzen rund 600 fest angestellte äthiopische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit der Bevölkerung die integrierten ländlichen Entwicklungsprojekte um. Dabei verzahnt die NGO rund 380 Maßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen miteinander. Dies ermöglicht den Menschen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft zu verbessern. Den Grundstein für die Stiftung legte 1981 der Schauspieler Karlheinz Böhm (gest. 2014) in der Sendung „Wetten, dass..?“. Menschen für Menschen trägt durchgehend seit 1993 das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).
Spendenkonto
Stiftung Menschen für Menschen
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Quelle: ots