Dresden (ots) –
Die Staatsanwaltschaft Leipzig und das Hauptzollamt Dresden führen gegen die Geschäftsführer einer Leipziger Baugesellschaft ein Komplexverfahren im Bereich des Wirtschaftsstrafrechts.
Die drei Beschuldigten (ein 47-jähriger Deutscher, ein 56-jähriger und ein 43-jähriger Serbe) stehen im Verdacht, Sozialversicherungsbeiträge in Millionenhöhe vorenthalten zu haben sowie die SOKA Bau (Urlaubskassenverfahren im Bauhauptgewerbe) um Beiträge im hohen sechsstelligen Bereich getäuscht zu haben.
Im Tatzeitraum vom Juni 2018 bis Juni 2022 verbuchte das in Rede stehende Bauunternehmen Rechnungen zweier Servicefirmen in Höhe von über neun Millionen Euro, denen keinerlei Leistungserbringung gegenüberstand.
Durch die Baugesellschaft wurden in großem Umfang Bauleistungen im Rohbaubereich erbracht. Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass eine große Anzahl nicht angemeldeter Arbeitskräfte zum Einsatz kam. Lohnzahlungen wurden dabei durch die Erstellung von Scheinrechnungen verschleiert. Zudem wurden unter anderem die Arbeitszeiten angemeldeter Beschäftigter in der offiziellen Buchhaltung manipuliert.
In diesem Verfahren wurden heute zehn Wohn- und Geschäftsräume in Leipzig durchsucht. Dabei wurde umfangreiches Beweismaterial, u.a. Geschäftsunterlagen, Notebooks, Speichermedien und Mobiltelefone, sichergestellt.
An dem Einsatz waren über 75 Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Dresden beteiligt.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Leipzig und des Hauptzollamtes Dresden dauern an und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
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Heike Wilsdorf
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Quelle: ots