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Samstag, 14. September 2024

ZOLL-HH: Schlag gegen den internationalen, illegalen Handel mit Doping- und Potenzmitteln

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Hamburg (ots) –

Bereits am 13. Juni 2023 fand ein länderübergreifender Einsatz des
Zollfahndungsamts Hamburg, Dienstsitz Kiel, und der Polizei
Südjütlands (Dänemark) statt. Nach umfangreichen, monatelangen
Ermittlungen wurden nicht nur zahlreiche Durchsuchungsmaßnahmen
sowohl in Dänemark als auch in Norddeutschland, sondern auch mehrere
Festnahmen wegen Verdachts des Schmuggels und des Handels großer
Mengen Dopingmittel und Potenzmittel durchgeführt.

Die Tätergruppierung nutzte unter anderem die dänisch-deutsche Grenze
um das Entdeckungsrisiko beim Transport zu verringern. Über diese
Grenze konnten die vermutlich zuvor aus Drittländern illegal
importierten Präparate im freien Warenverkehr der EU in Dänemark,
Deutschland und in andere Länder Europas verkauft werden.

Die für dieses Ermittlungsverfahren wegen Straftaten nach dem
Antidopinggesetz und dem Arzneimittelgesetz zuständigen
Staatsanwaltschaften Flensburg und die Staatsanwaltschaft der Polizei
Südjütlands haben gemeinsam mit der EU-Agentur für justizielle
Zusammenarbeit in Strafsachen (Eurojust) die Rechtsgrundlage für
diese internationale Zusammenarbeit gesichert und eine Gemeinsame
Ermittlungsgruppe gebildet.

Nachdem der Hauptbeschuldigte eine Sendung mit strafrechtlich
relevanten Produkten in Kolding (Dänemark) von einem Kurier
übernommen und zu seinem Lager verbracht hatte, erfolgte durch
Spezialkräfte der Polizei Dänemarks der Zugriff. Es wurden 6 Personen
festgenommen und 2 Objekte in Deutschland sowie 6 Objekte in Dänemark
durchsucht. Es konnten mehr als 1,3 Millionen Stück unterschiedlicher
Potenzmittel im Wert von mehreren Millionen Euro, Bargeld im 5-
stelligen Bereich, erhebliche Mengen unterschiedlicher Dopingmittel
und diverse elektronische Datenträger sichergestellt werden. An
diesem Einsatz waren 160 Beamte der Polizei Dänemarks und des
Zollfahndungsamtes Hamburg beteiligt.

Am 07. Juli 2023 konnte ein weiteres Lager der Tätergruppierung in
Dänemark identifiziert werden. In diesem Lager wurden unter anderem
über 780.000 Ampullen und mehr als 3,3 Millionen Tabletten
unterschiedlicher Dopingmittel, mehr als 450.000 Tabletten mit
Substanzen, die unter das dänische Betäubungsmittelgesetz fallen und
mehr als 580.000 Tabletten unterschiedlicher Potenzmittel
sichergestellt. Weiterhin wurden unzählige Umverpackungen, leere
Ampullen, Klebeetiketten, Packungsbeilagen etc. sichergestellt, die
auf eine illegale Herstellung zumindest für einen Teil dieser
Produkte hinweisen.

Die in diesem Verfahren sichergestellten Produkte haben ein
Gesamtgewicht von mehr als 8 Tonnen.

Der Schwarzmarktwert der in diesem Verfahren sichergestellten
Produkte beträgt nach Schätzungen mehr als 11,5 Millionen Euro.

Es handelt sich hierbei um eine der größten Sicherstellungen von
Dopingmitteln in Europa.

Aufgrund der bislang durchgeführten Ermittlungen besteht der
dringende Verdacht, dass die Tätergruppierung bereits seit Jahren mit
Dopingmitteln und Potenzmitteln im Tonnenbereich handelt und somit
Umsätze im zweistelligen Millionenbereich erwirtschaftet hat.
Die 6 festgenommenen Personen befinden sich weiterhin in Dänemark in
Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung drohen den Tätern
langjährige Haftstrafen.

Der Pressesprecher von Eurojust, Ton van Lierop, betonte die
Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit in diesem Fall mit den
Worten: „Eurojust, die EU-Agentur für justizielle Zusammenarbeit in
Strafsachen, unterstützte die Kooperation zwischen den deutschen und
dänischen Behörden durch die Organisation eines
Koordinierungstreffens, um Diskussionen über die beste Vorgehensweise
bei einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Ermittlung zu erleichtern
und eine praktische Zusammenarbeit zu vereinbaren. Dies führte zur
Einrichtung einer Gemeinsamen Ermittlungsgruppe durch Deutschland und
Dänemark mit justizieller und operativer Unterstützung von Eurojust.“
Über den Ermittlungserfolg sagte der Leiter des Zollkriminalamts, Dr.
Tino Igelmann: „Dieses Ermittlungsverfahren ist ein hervorragendes
Beispiel für die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit von
Strafverfolgungsbehörden. Wir ziehen mit unseren europäischen
Partnern an einem Strang, wenn es um die Zerschlagung krimineller
Strukturen geht, die die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger
unserer Länder bedrohen.“

Die Ermittlungen dauern an.

Rückfragen bitte an:

Zollfahndungsamt Hamburg
Andreas Thaysen
Tel.: 0431 / 20083-4302
E-Mail: [email protected]
http://www.zoll.de

Original-Content von: Zollfahndungsamt Hamburg, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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