Mainz (ots) –
Die psychische Vielfalt rückt immer stärker in den Blick der Wissenschaft. Im richtigen Umfeld sind leichte Formen bestimmter psychischer Normabweichungen eine Bereicherung für die Gemeinschaft. Die Wissenschaftsdokumentation „Anders im Kopf – Neurodiversität als Stärke“ von Viktor Stauder, die 3sat im Rahmen von „WissenHoch2“ am Donnerstag, 16. Mai 2024, um 20.15 Uhr sendet, zeigt neue Forschungsansätze und Methoden im Umgang mit psychischer Vielfalt. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung „scobel: Quoten, Wokeness, Inklusion – Was ist gerecht?“. Beide Sendungen sind ab Ausstrahlungsdatum in der 3satMediathek fünf Jahre lang verfügbar. Erstausstrahlungen.
Anstatt nach Fehlern in biologischen Prozessen des Gehirns sucht ein neuer Forschungsansatz in der Psychiatrie nach dem evolutionären Sinn von psychischen Besonderheiten. Schwache Ausprägungen von psychischen Erkrankungen wie Autismus oder Depressionen können die Gemeinschaft bereichern, wie Beispiele aus der Frühgeschichte der Menschheit zeigen. In manchen Bereichen tun sie das erkennbar auch heute: Manisch-depressive Menschen, die überdurchschnittlich kreativ sind, oder Menschen im Autismus-Spektrum, die hervorragende Leistungen in der Mathematik oder IT zeigen. Doch trotz ihrer besonderen Talente erfahren viele Betroffene durch Stigmatisierung noch immer starke Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung „scobel: Quoten, Wokeness, Inklusion – Was ist gerecht?“. Ob in Bildung, Beruf oder in der Gesellschaft: Alle Menschen sollten die gleichen Chancen bekommen, sich frei zu entfalten. Doch die Realität sieht anders aus. Was hat sich in Fragen der Chancengleichheit in Bildung, Beruf und Gesellschaft wirklich getan? Darüber und über viele andere Aspekte des Themas diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.
Gert Scobels Gäste sind:
Cornelia Mooslechner-Bruell: Sie ist Lehrbeauftragte für Philosophie, Politikwissenschaftlerin und Kulturwissenschaften an verschiedenen Universitäten, zudem akademische philosophische Praktikerin. In unterschiedlichen Formaten wie philosophischen Salons, Podcasts, YouTube verbindet sie philosophische Praxis und deren Bedeutung für die Demokratie.
Holger Lengfeld: Lengfeld ist Professor für Soziologie an der Universität Leipzig und leitet dort den Lehrstuhl Institutionen und sozialer Wandel. Seine Forschungsschwerpunkte sind u. a. die Fragen nach Ungleichheit und sozialer Gerechtigkeit, gesellschaftlicher Wandel sowie Integration oder Spaltung der Gesellschaft.
Christian Walter-Klose: Er ist Diplom-Psychologe und arbeitet mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung. Seit 2023 ist er Lehrstuhlinhaber und Leiter des Arbeitsbereichs für Beratung in sonderpädagogischen und inklusiven Arbeitsfeldern an der Universität zu Köln.
„WissenHoch2“ – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.
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Quelle: ots