Berlin (ots) –
– Re:Form ist eine neue „Allianz für den Staat von morgen“ und bringt Verwaltungspionier:innen aus Bund, Ländern und Kommunen zusammen.
– Den Bedarf bestätigt eine aktuelle Befragung: 91 Prozent der Bundesbürger:innen erachten eine grundlegende Verwaltungsreform für notwendig.
– Re:Form wurde initiiert von ProjectTogether, gefördert von der Stiftung Mercator.
Von der digitalen Verwaltung über gute Bildung und erfolgreiche Integration bis zur nachhaltigen Energiewende: Die zentralen Herausforderungen unserer Zeit könnten Chancen sein für ein zukunftsfähiges Deutschland – wenn der Staat parteiübergreifend dazu in der Lage wäre, sich von innen heraus zu erneuern. Mit dieser Vision im Blick hat die gemeinnützige Organisation ProjectTogether nun Re:Form gegründet, eine Allianz für den Staat von morgen. Ziel ist es, Verwaltungspionier:innen aus Bund, Ländern und Kommunen zusammenzubringen – die Menschen, die heute schon am Staat von morgen arbeiten.
Den Bedarf nach einer Transformation der Verwaltung Deutschlands bestätigt eine repräsentative Befragung, die ProjectTogether in Auftrag gegeben hat. Demnach stimmt eine überwältigende Mehrheit von 91 Prozent der Aussage zu, dass eine grundlegende Verwaltungsreform notwendig sei; 76 Prozent geben ihre eindeutige Zustimmung. 54 Prozent der Bundesbürger:innen sehen den Staat eindeutig nicht oder eher nicht in der Lage, Krisen zu bewältigen.
„Wir regieren anders, als wir leben“, stellt Philipp von der Wippel, Gründer von ProjectTogether, fest. „Dabei könnte der Staat so innovativ sein wie seine Menschen, wie die Pionier:innen aus der Verwaltung, dem Maschinenraum der Demokratie. Mit Re:Form bringen wir sie und ihre Lösungsansätze jetzt in einer gemeinsamen Allianz zusammen. Wir wollen den Staat neu denken – und dieses Denken in die Praxis umsetzen. Alle Verwaltungspionier:innen sind eingeladen, mitzumachen!“
Einer der Mitwirkenden von Re:Form ist Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal. Er sagt zum Start der Allianz: „Damit die öffentliche Hand die anstehende gesamtgesellschaftliche Transformation gestalten kann, muss sie ihre eigenen Strukturen immer wieder in Frage stellen und mutig einen Kulturwandel einleiten. Re:Form schafft dafür Räume und Formate.“
Re:Form versteht sich als eine praktisch arbeitende Allianz: Menschen aller Verwaltungsebenen kommen zusammen und erproben die Instrumente und Methoden, die heute schon den Staat von morgen verwirklichen. Die Mitwirkenden sollen im gemeinsamen Handeln frühzeitig erfolgversprechende Experimente umsetzen und ihre Wirkung dann in die Breite tragen. Beispiele für innovative Experimente von den Re:Form-Verwaltungspionier:innen sind:
– Modul F, ein Projekt im Amt für IT und Digitalisierung der Senatskanzlei Hamburg: Zehra Öztürk (Projektleiterin), die einen „Baukasten für digitale Verwaltungslösungen“ entworfen hat, meint, dass „in der Verwaltung oft das Verständnis dafür fehlt, dass es schon woanders Lösungen für die Probleme gibt, die man selbst angehen will. Es fehlt der Mut, Lösungen von anderen zu übernehmen und einfach mal auszuprobieren. Das blockiert uns.“
– Der Sovereign Tech Fund investiert in den Aufbau einer Infrastruktur für digitale Grundversorgung – die Co-Founderin Adriana Groh betont: „Demokratische, moderne Staaten brauchen ein Verständnis dafür, dass es notwendig ist, technologische Infrastruktur zu entwickeln und vorzuhalten. Für physische Infrastrukturen wie Wasser, Straßen und Schulen ist dies den meisten Menschen offensichtlich, aber dasselbe gilt in gleicher Weise für die digitale Infrastruktur.“
– Innovativ und quervernetzt, eine Initiative aus der Verwaltungs- und Managemententwicklung der Stadt Karlsruhe. Initiatorin Laura Stricker sagt: „Wichtig ist, dass Teams über Dezernatsgrenzen hinweg zusammenarbeiten und aus Personen mit unterschiedlichen Expertisen bestehen. Wenn wir agil und modern arbeiten wollen und auch immer mehr Quereinsteiger:innen in der Verwaltung tätig sind, müssen wir diesen Spirit entwickeln, der sich ja nach und nach auf die ganze Verwaltung überträgt.“
Gefördert wird Re:Form durch die Stiftung Mercator. Carla Hustedt, Leiterin des Bereichs „Digitalisierte Gesellschaft“, sagt: „Die Innovationsfähigkeit des Staates in einer zunehmend digitalen Welt ist Grundvoraussetzung für die Bewältigung dringender Transformationsprozesse. Wenn wir das Vertrauen stärken wollen, dass die Menschen staatlichen Institutionen entgegenbringen, brauchen wir Verwaltungsstrukturen, die Ideen aus der Zivilgesellschaft aufnehmen und umsetzen können. Genau diese Strukturen soll ProjectTogether mit Re:Form entwickeln.“
Bei der Gestaltung von Re:Form bauen die Initiator:innen von ProjectTogether auf die Erfahrungen aus den staatlich-zivilgesellschaftlichen Innovationsprozessen #WirVsVirus und UpdateDeutschland auf, bei denen zehntausende Bürger:innen mit Fachexpert:innen aus der Verwaltung zusammenarbeiteten.
Weitere Befragungsergebnisse und Bildmaterial unter diesem Link (https://drive.google.com/drive/folders/1C57acJH9MQwSCpb6UcI0Jkq6fcJMkqhA?usp=sharing)
Weitere Informationen zu Re:Form auf der Website: reform-staat.org
Pressekontakt:
Johannes Tödte
jtoedte@projecttogether.org
Tel. 0176.477.459.97
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Quelle: ots