Montag, Dezember 30, 2024

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Licht, Temperatur und Wasser: Die richtige Pflege für Zimmerpflanzen

Frankfurt/Main (ots) –

Sie verwandeln Wohnräume in grüne Oasen, verbessern das Raumklima und steigern das Wohlbefinden: Zimmerpflanzen sind eine hervorragende Möglichkeit die „grüne“ Passion in den eigenen vier Wänden auszuleben und sich damit auch etwas Gutes zu tun. Damit das gelingt, sollte sich die Auswahl der neuen Mitbewohner vor allem nach dem dafür vorgesehenen Standort richten. Nur so können die die jeweiligen Vorlieben der neuen Mitbewohner in Hinblick auf Licht, Wasser und Nährstoffe optimal erfüllt werden.

Genau wie Freilandpflanzen benötigen auch Zimmerpflanzen eine bestimmte Umgebung, um von der Spitze bis zur Wurzel bestmöglich zu gedeihen. Daher ist es immer ratsam, die Pflanzen passend zu den Gegebenheiten der eigenen vier Wände auszusuchen.

Pflanzen stets ins rechte Licht setzen

Was bereits jedes Kind weiß: Licht ist für alle Pflanzen lebensnotwendig. Doch es ist genauso wichtig zu wissen, wie viel Licht jede Pflanze tatsächlich braucht. Gerade in der dunklen Winterzeit können sonnenhungrige Zimmerpflanzen unter Lichtmangel leiden. Blätter bleichen aus, sind gelblich oder bräunlich verfärbt, verkümmern und fallen, ebenso wie die Blütenknospen, ab. Buntblättrige Zimmerpflanzen vergrünen. Es entstehen unnatürlich lange, meist farblose und schwache, sogenannte „vergeilte“, Triebe. Betroffene Pflanzen sollten in dem Fall einen Fensterplatz möglichst auf der Südseite bekommen.

Nach der grauen Wintersaison sind viele Zimmerpflanzen entsprechend empfindlicher gegenüber Sonnenlicht und vertragen nur schwer die direkte UV-Strahlung der kräftigen Frühlingssonne. Es droht daher schnell Sonnenbrand und Blätter können wie die menschliche Haut verbrennen. Sensible Pflanzen freuen sich dann über einen schattigeren Platz oder über eine Gardine als Lichtschutz.

Das rechte Maß für Wasser

Zimmerpflanzen sind auf die bedarfsgerechte Versorgung mit Wasser angewiesen. Das bedeutet, dass die Pflanzen ausreichend, aber nicht zu viel gegossen werden sollten. Denn ist die Wassermenge insgesamt zu hoch oder das Abflussloch verstopft, werden die Pflanzen im wahrsten Sinne „tot-gegossen“. Zuviel Wasser im Boden verdrängt die Bodenluft, bringt so die Wurzeln um den lebensnotwendigen Sauerstoff und lässt im schlimmsten Fall die Wurzeln ersticken. Die oberirdischen Pflanzenteile bekommen dann weder Wasser noch gelöste Nährstoffe – sie verwelken. Genauso kann die Erde schimmeln, so dass die Pflanze umgetopft werden muss. Um Staunässe zu vermeiden, kann man daher schon beim Eintopfen durch eine Drainageschicht aus Tonscherben und Blähton einen reibungslosen Abfluss unterstützen. Um herauszufinden, ob eine Pflanze „durstig“ ist, kann man einen Finger bis ca. 2 cm in die Erde stecken und so die Feuchtigkeit überprüfen. Außerdem sollten Zimmerpflanzen immer in passende Topfgrößen gesetzt werden, die ihnen auch ausreichend Platz zum Wachsen bieten.

Wenn Blätter hingegen schlaff herabhängen, sich einrollen, vergilben oder vertrocknen, kann Wassermangel die Ursache sein. In diesem Fall erholen sich die Pflanzen nach dem Wässern innerhalb weniger Stunden wieder.

Neben der Menge hat auch die Temperatur des Wasser Auswirkungen auf das pflanzliche Wohlbefinden. Das Gießwasser sollte idealerweise Raumtemperatur haben, also nicht zu kalt sein, um die Blumenerde nicht unnötig abzusenken und so für „kalte Füße“ zu sorgen. Das gilt auch für den Standort, denn wenn Zimmerpflanzen insbesondere im Herbst oder Winter längere Zeit auf kaltem Boden stehen, kühlen sie ebenfalls aus, was nicht nur die Entwicklung bremst, sondern gerade Sämlinge oder Jungpflanzen anfälliger für Krankheiten wie etwa Wurzelfäule macht. Am besten ist den Pflanzen in dem Fall entweder durch eine Erhöhung im Pflanzenständer oder Abschirmung durch Korkmatten als Untersetzer geholfen.

Nährstoffe durch Dünger

Auch die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen ist bei Zimmerpflanzen entscheidend: Fehlen wichtige Spurenelemente wie Eisen zur Bildung des grünen Blattfarbstoffes Chlorophyll, werden die jungen Blätter nicht grün, sondern eher gelblich, in der Fachsprache: „chlorotisch“. Handelsübliche Zimmerpflanzendünger bieten eine ausgewogene Zusammensetzung der Hauptnährstoffe. Sie beugen Mangelerscheinungen wirksam vor. Trotzdem kann es vorkommen, dass Spurenelemente fehlen, weil Pflanzen unterschiedliche Substrate und pH-Werte brauchen. Hier hilft eine Beratung im Gartenfachhandel bei der Wahl des richtigen Düngers und der korrekten Anwendung, wie etwa zur bedarfsgerechten Dosierung. Wird beispielsweise Flüssigdünger zu hoch dosiert, kann die erhöhte Salzkonzentration im Boden die Wurzeln schädigen und Blattspitzen und -ränder oder ganze Blätter zum Verdorren bringen.

Für passende Luftfeuchtigkeit sorgen

Jede Pflanze braucht auch die passende Luftfeuchtigkeit. Gerade im Winter kann es aber passieren, dass Heizungsluft die vorhandene Luftfeuchtigkeit herabsenkt, was bei einigen Pflanzen zu schrumpeligen Blättern führt. Auch Schädlinge haben dann ein leichtes Spiel. Hier hilft das regelmäßige Besprühen mit einem Zerstäuber – am besten am Morgen ehe Heizung und Sonne den Raum erwärmen.

Außerdem sollten Zimmerpflanzen regelmäßig abgestaubt oder mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. So unterstützt man das Wohlbefinden der Pflanze und kann Schädlinge frühzeitig ausfindig machen.

Pflanzenschutzmittel bei Zimmerpflanzen

Was aber, wenn Zimmerpflanzen trotz optimaler Pflege nicht ihre volle Pracht entfalten oder von Schädlingen befallen sind? In dem Fall kann ein adäquates Pflanzenschutzmittel helfen. Hier sollte unbedingt die Pflanzenschutzberatung im Fachhandel bei der Auswahl des richtigen Produktes helfen. Wichtig: Die Gebrauchsanleitung ist grundsätzlich Pflichtlektüre. Sie legt nicht nur die Dosierung fest, sondern gibt auch wichtige Hinweise zur Verträglichkeit bei verschiedenen Arten und Sorten der Zierpflanzen.

Darüber hinaus gibt der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) noch einige Anwendungsempfehlungen zu Pflanzenschutz in Sprühform:

– Die richtige Temperatur ist entscheidend: Ist es zu kühl, trocknet der Spritzbelag langsamer an und bleibt länger auf den Pflanzenteilen. Das kann zu Schäden führen. Ist es jedoch zu warm, können Bestandteile des Präparats in die Dampfphase übergehen und die Pflanzen dadurch schädigen.

– Im Winter sind Pflanzen aufgrund des Lichtmangels empfindlicher, so dass nur die notwendige Mindestmenge einzusetzen ist. Gleiches gilt für das sensible Stadium der Blüte sowie junge Austriebe, die deutlich sensibler als „ausgereifte“ Blätter und Triebe reagieren.

– Zum Einsprühen bringt man die grünen Patienten möglichst auf den Balkon, in den Hausflur oder Garten. Ein Mindestabstand von 30 bis 50 Zentimetern zur Pflanze muss eingehalten werden. Denn der Sprühnebel aus der Dose ist so kalt, dass er Kälteschäden hervorrufen kann. Bei Pumpsprays kann das nicht passieren. Bei beiden Varianten gilt: Die Pflanzen werden nur so lange eingesprüht, dass ein dünner, gerade noch sichtbarer Flüssigkeitsfilm auf den Pflanzen entsteht – auch an den Blattunterseiten. Wichtig im Winter: Nach der Behandlung sollten die Pflanzen bald wieder ins Warme geholt werden, damit keine zusätzlichen Kälteschäden entstehen.

– Können Zimmerpflanzen nur im Wohnraum behandelt werden, sollten weder Kinder und Haustiere noch Lebensmittel in der Nähe sein. Nach der Anwendung sollte der Raum gründlich gelüftet werden – ohne Zugluft.

– Direkt nach dem Einsprühen dürfen die Pflanzen nicht an Plätzen mit direkter Sonneneinstrahlung stehen, damit keine Bestandteile des Pflanzenschutzmittels beginnen zu verdampfen. Tröpfchen könnten in der Sonne wie Brenngläser auf der Pflanzenoberfläche wirken.

Pressekontakt:
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Quelle: ots