Braunschweig (ots) –
Gut ausgebildete Fachkräfte sichern Unternehmen aller Branchen einen Vorsprung durch Innovationen, Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum. Früher waren es Innovationen und Maschinen, die den Unterschied gemacht haben: Heute sind es die Fachkräfte und die richtige Führung der Mitarbeiter. Umgekehrt bedeutet dies: Wer keine Fachkräfte hat, wird der Konkurrenz hinterherlaufen und langfristig keine Grundlage für die Zukunft haben.
Laut der aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts melden fast die Hälfte aller Unternehmen deutschlandweit eine Beeinträchtigung ihrer Geschäfte, weil Fachpersonal fehlt. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz stellt die Fachkräftegewinnung angesichts der krisengeschüttelten Welt und des demografischen Wandels eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft dar.
Um überleben zu können, müssen die Unternehmensverantwortlichen jetzt handeln und können nicht darauf warten, bis politische Entscheidungen und Strategien greifen. Um die passenden Kandidaten und Kandidatinnen zu finden, lohnt es sich, kurz in die menschliche Psyche einzutauchen. Das renommierte Gallup-Institut untersucht jährlich den Engagement Index, den Grad der emotionalen Bindung von Mitarbeitenden an den Arbeitgeber. Der aktuelle Bericht sagt aus, dass es noch nie so viele wechselwillige Mitarbeiter*innen gab wie derzeit. Nur ca. 17 % fühlen sich emotional gebunden, die verbleibenden 83 % sind für einen Jobwechsel offen. Die wenigsten davon suchen jedoch aktiv, man spricht deshalb von passiv oder latent Suchenden. Diesen Personenkreis erreicht man nicht mehr über Printanzeigen, Jobmessen oder Online-Stellenportale. Der moderne Mensch ist es durch Amazon, Netflix & Lieferando gewohnt, dass die Dinge des Alltags zu Ihm kommen.
Eine wertschöpfende Strategie zur Fachkräftegewinnung im Mittelstand ist es, den Recruiting-Prozess in professionelle Hände auszulagern. Die zentrale Frage ist dennoch, wo und wie man schnell Manpower findet. „Man muss die Fachkräfte genau da erreichen, wo sie sich bereits jetzt online aufhalten,“ weiß Geschäftsführer Gordon Kröhl von der Beratungsfirma LK aus Erfahrung. „Dabei helfen hocheffizientes Arbeitgeberbranding, gezielte Social-Media-Kampagnen und hochwertige Videografie. Essenziell sind außerdem tiefe Branchenkenntnisse und Insiderwissen. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem suchenden Unternehmen reicht allerdings nicht aus, sondern man muss auf die genauen Bedürfnisse der Menschen in den Bewerbungsgesprächen eingehen. Von der Außendarstellung des Unternehmens, der Arbeitgeber Benefits, der Bewerbungsgespräche und der Arbeitsverträge muss sich eine Frage wie ein roter Faden im Prozess durchziehen: Was sind die Bedürfnisse meines zukünftigen Mitarbeiters?
Diese Aussage stimmt mit dem Statement des ehemaligen Chefs der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, überein: Der Arbeitsmarkt hat sich zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt. Das bedeutet für Unternehmen: Sie müssen sich der verändernden Arbeitswelt anpassen und Arbeitsbedingungen so attraktiv gestalten, um Fachkräfte zu finden, zu binden und zu begeistern.
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