Berlin (ots) –
84% der Teilnehmenden sehen ihre Zukunft im eigenen Land und eine große Mehrheit spricht sich deutlich für den EU-Beitritt der Ukraine aus, zeigt die Online-Konsultation „Ukraine’s Future Voices“. Vom 13. Dezember 2022 bis 7. Februar 2023 waren junge Ukrainer*innen zwischen 13 und 30 Jahren, innerhalb und außerhalb der Ukraine, aufgerufen an der Online-Konsultation teilzunehmen und sich mit der Frage auseinander zu setzen, was jetzt in der Ukraine getan werden muss, um den Wiederaufbau zu unterstützen.
Knapp 20.000 junge Ukrainer*innen beteiligten sich mit 678 Vorschlägen und über 275.000 Abstimmungen. Die Auswertung der Konsultation legt dar, dass insgesamt 18 Ideen aus 7 unterschiedlichen Themenbereichen als besonders wichtig für die Teilnehmenden empfunden wurden: Darunter Forderungen nach einer Modernisierung des Bildungssystems, sowohl in Schulen als auch in Hochschulen und Universitäten; eine Verbesserung des Gesundheitssystems, insbesondere im Bereich der mentalen Gesundheit und eine Intensivierung des Korruptionsbekämpfung innerhalb des Landes. Diese Perspektiven, Wünsche und Bedürfnisse sollten handlungsleitend sein für internationale Akteure, die die Ukraine jetzt und in Zukunft unterstützen wollen. Denn bei der Bearbeitung mittel- und langfristiger Kriegsfolgen darf die junge Generation nicht aus dem Blick verloren werden – sie wird die Verantwortung in einer demokratischen und zukunftsorientierten Nachkriegsgesellschaft übernehmen.
Neben der ausführlichen Darstellung der Konsultationsergebnisse, die in mehreren Sprachen verfügbar ist, sind diverse Beiträge von internationalen Expert*innen Teil der Veröffentlichung und geben Einblicke in unterschiedliche Bereiche im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine: u.a. Oxana Matiychuk, Annegret Wulff (MitOst e.V.), Kateryna Pavlova (CRISP e.V.), Philipp Berg (DSEE), Cora Bieß (Berghof Foundation) und Oleksandr Podobrii (ARCA). Fotos von Sebastian Wells (Ostkreuz) und Vsevolod Kazarin runden die 144-seitige Publikation ab.
Patrick Hoemke (Geschäftsführer von Schüler Helfen Leben):
„In unseren Projekten für vom Ukraine-Krieg betroffene junge Menschen ist es von größter Bedeutung für uns, ihre tatsächlichen Bedürfnisse anzusprechen und langfristige Unterstützung sowie Perspektiven für eine friedliche, gerechte und demokratische zukünftige Gesellschaft zu bieten. Dank der Ergebnisse unserer breit angelegten Konsultation unter jungen Ukrainer*innen können wir unsere Projekte weiterentwickeln und den zukünftigen Zielen, Bedürfnissen und Wünschen noch besser Rechnung tragen. Wir laden alle in der Ukraine aktiven Akteure ein, diese Perspektiven ebenfalls zu berücksichtigen.“
Sarah Delahaye (Geschäftsführerin von Make.org):
„Dieser Beteiligungsansatz unter jungen Ukrainer*innen, die in der Ukraine und der EU leben, war notwendig. Der Krieg hat in hohem Maße ihr Leben und ihre Perspektiven beeinflusst. Daher war es grundlegend, in die Zukunft zu schauen, ihre Erwartungen zu berücksichtigen und darauf zu reagieren. Diese Onlinekonsultation ermöglichte es jungen ukrainischen Bürger*innen, sich in die Überlegungen über den Wiederaufbau ihrer eigenen Zukunft und der Zukunft der Ukraine einzubringen. Ihre Prioritäten liefern der Zivilgesellschaft und Institutionen eine Grundlage für konkrete Maßnahmen.“
Hier (https://www.schueler-helfen-leben.de/unsere-arbeit/konsultation-ukraines-future-voices/) kann die Publikation „Ukraine’s Future Voices“ herunterladen werden. Dort ist ebenso Videomaterial von Teilnehmenden der Konsultation zu finden, die ihre Vorschläge vorstellen und erläutern.
Über Schüler Helfen Leben
Schüler Helfen Leben ist Deutschlands größte jugendlich geführte Hilfsorganisation. Sie blickt auf jahrzehntelange Erfahrung in der Arbeit in (Post-)Konfliktregionen, betreibt nachhaltige Projektförderung und stellt sicher, dass die Spenden bedarfsgerecht und wirkungsvoll eingesetzt werden. Einmal im Jahr richtet Schüler Helfen Leben deutschlandweit den Sozialen Tag aus, an dem 60.000 Schüler*innen einen Tag lang die Schulbank gegen einen Arbeitsplatz tauschen und ihren Lohn spenden. Junge Menschen ermöglichen so Jugend- und Bildungsprojekte in Südosteuropa, im Kontext des Syrien-Konflikts und des Ukraine-Krieges. Dabei kommen jährlich ca. 1,1 Millionen Euro zusammen.
Mehr erfahren: www.schueler-helfen-leben.de
Über Make.org
Make.org ist eine europaweit agierende, neutrale, transparente und unabhängige Civic Tech-Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bürger*innen massiv in partizipatorische Demokratieprozesse einzubeziehen, um die Gesellschaft zum positiven zu verändern. Make.org hat eine einzigartige digitale Konsultationsplattform entwickelt, mit der mehrere Millionen Menschen erreicht werden können. Wie in seiner Ethik-Charta verankert, verpflichtet sich Make.org zum respektvollen Schutz der persönlichen Daten der Teilnehmenden. Dieses ambitionierte Ziel wird durch eine sorgfältige Funktionsweise gewährleistet und mehrmals im Jahr von einem unabhängigen Ethikrat kontrolliert.
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Quelle: ots